Sonntag, 7. Juni 2009

Zur Situation der indigenen Völker Kolumbiens ....





In Kolumbien leben 82 indigene Völker, deren Existenz in der Verfassung von 1991 offiziell anerkannt wurde. Die zahlenmäßig größten unter ihnen sind die Guajiro (82.000), die Páez (40.000), die Cuaiquer (20.000), die Catío (15.000-20.000), die Inga (11.000-16.000) und die Guahibo (15.000). Der indianischen Bewegung ist es wie in kaum einem anderen lateinamerikanischen Land gelungen, ihre territoriale und kulturelle Anerkennung durchzusetzen. Die Umsetzung der in der Verfassung garantierten Rechte auf die Einheit indigener Territorien, verträglichen Rohstoffabbau, die Anerkennung der indianischen Sprachen als Amtssprachen und spezifische Rechtsprechung verlangt allerdings noch viel politische Arbeit. Dabei ist ständig mit Rückschritten zu rechnen. Insbesondere hat die indigene Bevölkerung Kolumbiens unter den Auswirkungen des Krieges zwischen Guerilla und Armee und der ständig aufflammenden Gewalt zu leiden. Weitere Probleme werden aufgrund der Verdrängung der Dorfgemeinschaften durch Bergbau und Siedler sowie den sich ausbreitenden Kokaanbau und der damit verbundenen Mafia verursacht.

Die 1982 gegründete Nationale Indigenenorganisation Kolumbiens ONIC hat über 40 lokale und regionale Mitgliedsorganisationen und vertritt etwa 90 % der indianischen Bevölkerung des Landes. Die Organisationen des kolumbianischen Amazonasgebiets sind in der Organisation der indigenen Völker des kolumbianischen Amazonasgebietes (OPIAC) zusammengefasst.



Herzlichst, William